Reise Thüringen

Reise 2018 - Teil 1

Der Männerchor besucht Thüringen (ehemalige DDR). Ein Reisebericht.

Männerchorreise vom 31.August bis am 3.September 2018

Früh am Freitagmorgen versammelten sich 21 Teilnehmer zur diesjährigen Männerchor Reise nach Thüringen. Alle freuten sich auf diese 4tägige Reise, die uns nach Apolda, Andy Labahns Heimatstadt führen sollte, wo wir auch unser Hauptquartier bezogen, um von dort aus die verschiedensten Ausflüge zu unternehmen.

Pünktlich um 06.00 Uhr startete Felix, unser bewährter Chauffeur von Moser Reisen, den Motor des komfortablen Reisecars. Es ging Richtung Stuttgart-Würzburg nach Bamberg, wo wir mit 40 Minuten Verspätung nach ca. 5 Stunden eintrafen. Beim Mittagessen machten wir erstmals Bekanntschaft mit den berühmten/berüchtigten Kartoffelklössen. Gegen Ende der Reise, gab es Einige, die richtige „Liebhaber“ dieser Spezialität wurden, obschon, bei näherer Betrachtung, die Anzahl dieser Geniesser doch überschaubar war.

Bei leider nassem Wetter gab es eine rund 2 Std. Stadtführung, welche sehr interessant war. Besonders der Dom beeindruckte uns sehr. Anschliessend fuhren wir nochmals 210 km nach Apolda. Wir checkten ein im Hotel „Am Schloss“, das für uns während der nächsten 3 Nächte die Basis für unsere Ausflüge bilden sollte. Nach dem feinen Nachtessen (Thüringer Spezialitätenbuffet) blieben alle noch beisammen um zu singen und das eine oder andere Glas zu geniessen.

Am Samstag nach dem Frühstück ging es um 08.45 Uhr weiter via Weimar zur Gedenkstätte des Arbeitslagers Buchenwald. Zuerst gab es einen Film zu sehen, der uns sehr betroffen machte. Darin wurden die Zustände im Lager beschrieben. Anschliessend kamen wir in den „Genuss“ einer spannenden Führung durch eine sehr kompetente und mit grossem Wissen ausgestatteten jungen Dame, die uns zuerst bei einer Ausstellung und dann anhand eines Modells das Lager erklärte. Sie liess auch eigene Ansichten einfliessen, die nicht immer mit der offiziellen Version übereinstimmten. Sie führte uns durch die Überreste des Lagers zu den Vernichtungsöfen und Hinrichtungskellern. Beim errichteten Mahnmal gruppierten wir uns als Männerchor rundherum und sangen zwei Lieder, die zu der bedrückenden Stimmung passten.

Kurz nach Mittag war Abfahrt nach Weimar, wo das Mittagessen in der „Schwarzbierschänke“ auf uns wartete. Das Rauchschwarzbier war wirklich eine Besonderheit. Überhaupt waren wir von der Braukunst sehr angetan. Das dortige Bier ist als Begleiter der eher deftigen Mahlzeiten vorzüglich geeignet.

Am Nachmittag gab es eine Führung mittels eines speziellen Besichtigungsbusses hinauf zum Schloss Belvedere, den berühmten Schlössern in Potsdam/Paris/Wien nachempfunden, natürlich in kleinerem Format. Weimar, die Stadt von Goethe und Schiller, sowie von Franz Liszt und Bach ist eine sehr schöne Stadt, mit viel Kultur und ist immer eine Reise wert.

Kurz vor 17.00 Uhr ging die Reise weiter via Apolda über Bad Sulza zum Thüringer Weingut Zahn in Weichau-Kaatschen. Unterwegs stieg noch Gabi, Andy Labahns Gattin, zu uns in den Bus, in der Absicht mit uns den Abend zu verbringen. Wegen gesperrter Strassen für unseren Reise Car, mussten wir etliche Umwege in Kauf nehmen. Auf diese Weise konnten wir einen riesigen Windpark von allen Seiten kennenlernen. Der Hunger war recht gross, als wir mit einer Stunde Verspätung doch noch beim Weingut ankamen. Trotzdem wurden wir sehr herzlich willkommen geheissen. Wir genossen das exzellente Nachtessen mit dazugehöriger Weinbegleitung sehr und waren überrascht, so weit im Norden solch vorzügliche Weine vorzufinden. Zufrieden und wohlgenährt trafen wir gegen 22.30 Uhr im Hotel ein, wo wir uns nach dem anstrengenden Tag auf unsere Nachtruhe freuten.

 


Reise 2018 - Teil 2

Am nächsten Tag stand die geschichtsträchtige Stadt Dresden auf dem Programm. Pünktlich setzte sich unser Bus in Bewegung und nach einer rund 3-stündigen Fahrt erreichten wir die Stadt. Bereits auf dem Parkplatz wurden wir von einer Kuchenverkäuferin empfangen, die uns die von Gabi empfohlenen „Eierschecken“ verkaufte. Alle griffen freudig zu, hatte sich doch in der Zwischenzeit ein kleines „Hüngerchen“ bemerkbar gemacht.

Eigentlich wäre dann der Besuch einer Orgelandacht in der berühmten Frauenkirche vorgesehen gewesen. Zufälligerweise war aber ein Gottesdienst im Gange, so dass die Kirche nicht betreten werden konnte. Dafür hatten wir für einmal „freien Ausgang“ bis zum Treffpunkt um 13.15 Uhr im Sophienkeller des Pulverturms. Dort wartete ein deftiges Mittagessen (Braten, Blaukraut und Kartoffelklösse) auf uns, das wir sehr genossen. Übrigens, die Bedienung wird dort „Magd“ gerufen, wie vor zweihundert Jahren.

Der nachfolgende Rundgang, wurde angeführt von Heike, unserer Stadtführerin. Sie zeigte uns mit ihren fundierten Kenntnissen die Sehenswürdigkeiten von Dresden. Angefangen beim Zwinger, einer Schlosspark ähnlichen Befestigungsanlage, beim Nymphen Bad, beim Schloss mit seinen Innenhöfen, bei der Semperoper und schlussendlich bei der Frauenkirche erfuhren wir sehr interessante Einzelheiten. Die meisten Bauwerke, insbesondere die Frauenkirche, wurden erst ganz kurz vor Kriegsende, ganz schwer beschädigt oder zerstört. Alles wurde wieder instand gestellt und rekonstruiert. Die Frauenkirche erstrahlt seit 2005 wieder im alten Prunk.

Der Höhepunkt in Dresden waren für uns jedoch die gesanglichen Darbietungen auf unserem Rundgang. Im Zwinger, auf der Treppe, sangen wir „Steh ich am Waldessaume“, im Schlosshof gaben wir „Schwinge Dich auf“ und „Mala Moja“ zum Besten. Es hatte fast mehr Zuhörer als bei uns am Chränzli und alle zeigten ihre Begeisterung über die unerwartete Darbietung mit kräftigem Applaus. Am Schluss betraten wir die Frauenkirche mit ihrem prächtigen Altar. Fast ehrfürchtig sangen wir auch hier ein Lied aus Schuberts Gloria.

Heike, unsere Führerin, war sehr angetan und gerührt von uns Männerchörlern, und beim Abschied sagte sie, wir hätten ihr Herz berührt und das passiere ihr selten auf ihren Führungen.

Zufrieden fuhren wir zurück nach Apolda, wo wir zu unserer Überraschung von Andy Labahn, Gabi und den Eltern zu ihnen nach Hause eingeladen wurden. Da wurden wir grosszügig bewirtet und natürlich wurde noch lange bei fröhlichem Beisammensein gesungen. Vielen Dank Andy an Dich und die Deinen.

Am letzten Tag machten wir uns auf die Heimreise via Würzburg. Dort, in der „Alten Mainmühle“ kamen wir zum letzten Mal in den Genuss unserer Lieblingsspezialität: „Kartoffelklösse“ und Braten mit Blaukraut.

Gegen 16.00 Uhr war Abfahrt zum letzten Teilstück unserer Reise. Nach ca. dreieinhalb Stunden kamen wir wohlbehalten, aber auch müde von der langen Fahrt, wieder in Wilchingen an.

Bis sich die tollen Eindrücke dieser doch sehr speziellen Reise gesetzt haben werden, wird wohl noch einiges Wasser den Rhein hinunterfliessen. Vielen Dank an das OK und unseren Chauffeur Felix. Es war eine unvergessliche Zeit, die wir in diesen Tagen miteinander verbringen durften.

Fredy Walther